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Modes of Ordering

Kuppler, A. & Alpermann, H.

,Modes of Ordering‘: Zum Beitrag von CAD – Programmen in der Planun

30.01–01.02.2020

Management- und Planungstechniken in der Stadt
NKG XVII Bonn: Technocultures & Technoscapes
Neue Kulturgeographien
Bonn, Germany

Der vorliegende Beitrag untersucht, auf welche Art und Weise gängige zeichnerische CAD-Programme in Planungsprozessen wirken und ob mithilfe digitaler Technik eine Stabilisierung von räumlicher Organisation in Pläne eingeschrieben wird. In der Planung werden rechtlich bindende Pläne (etwa Flächennutzungspläne und Bebauungspläne) als Instrumente verstanden, mit denen die Inhalte planerischer Maßnahmen um- und durchgesetzt werden. Aufgabe einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Planung ist es dabei, die vermeintliche Rationalität der formellen planerischen Instrumente zu hinterfragen und genauer zu betrachten (Roskamm 2016). Während Planungsinstrumente selbst und deren Umsetzung im besonderen bereits vielfältig untersucht sind (z.B. Bieker et al. 2006), besteht hinsichtlich der technischen Erstellung dieser Instrumente immer noch Forschungsbedarf. Der vorliegende Beitrag greift daher die Frage auf, wie mithilfe von CAD-Programmen, die wesentlicher Bestandteil einer jeden planerischen Praxis sind, Komplexität reduziert und visualisiert wird in Form von Plänen, die maßgeblich Einfluss auf den Diskussionsrahmen, die Gestaltung und die Umsetzungsmöglichkeiten von Planungsvarianten ausüben (Guggenheim 2017). Grundannahme ist hierbei, dass diese Programme Planung ermöglichen und dieser zugleich Grenzen setzen durch Vorgaben der Software, über die Planinhalte vordefiniert werden. Dabei stützt sich die theoriegeleitete Diskussion der Planerstellung mit CAD-Programmen auf Daten aus Gesprächen mit PlanerInnen sowie teilnehmender Beobachtung von Planungsprozessen und der eigenen Arbeit mit CAD-Programmen. Konzeptionell greift der Beitrag auf die in den Science and Technology Studies und ANT prominenten Konzepte der “inscription devices” (Latour, Woolgar 1986; Law 2004) sowie der “modes of ordering” (Law 1994, 2017; Latour 2013; Mol 2010) zurück. Mit dieser Perspektive erscheinen CAD-Programme als Teil eines „set of arrangements for labelling, naming and counting“ (Law 2004: 29), die urbaner Komplexität eine neue materielle Form (ebd.: 20) – die des Plans – geben. Sie tragen wesentlich zum “ordering” (Mol 2010: 259-260) von “objects in space” (Söderström 1996: 250) und damit zu einem Kernbereich der Planung bei. Der Begriff „modes of ordering“ verweist darauf, dass Ordnung spezifischer Praktiken und Techniken bedarf, die diese fortlaufend (re-)produzieren und modifizieren (Guggenheim 2017). Der Beitrag soll zudem Ausblicke auf weiterführende Forschungsfragen aufzeigen.